Bartgeier

Gypaetus barbatus

Wissenswertes: Der Bartgeier zählt mit einer Flügelspannweite bis fast 3 m zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Sein Trivialname „Lämmergeier“ zeugt von dem Irrglauben, er würde Lämmer oder gar Kleinkinder angreifen und fressen. Nachdem er in Europa ausgerottet war, wurde er nach einer Aufklärungskampagne in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts in den Alpen wieder erfolgreich angesiedelt. Bartgeier ernähren sich von Knochen toter Tiere. Im Spanischen heißen sie „Knochenbrecher“. Aus 60 bis 80m Höhe lässt dieser Geier große Knochen auf Felsplatten stürzen, bis sie zerbrechen. Seine Magensäure löst die im Ganzen verschluckten Knochenstücke auf. Mit dieser Spezialisierung hat er eine konkurrenzlose Nahrungsnische gefunden. Bartgeier leben in einer festen Partnerschaft. Die bis zu 3 m breiten Nester werden in unzugänglichen Felsnischen gebaut.

Merkmale: im Flug fallen die langen, schmalen Flügel und der ausgeprägte keilförmige Schwanz auf; Gefieder kontrastreich schwarz-weiß gefärbt, Unterseite bei Altvögeln weißlich mit mehr oder weniger starkem rostroten Anflug; schwarzer Augenstreif, zwischen Auge und Schnabel auffallender schwarzer Federbart

Körperlänge: länger als 30 cm; länger als Amsel

Vorkommen: sehr seltener, nur lokal in den Alpen, Pyrenäen, auf Korsika und Südosteuropa verbreiteter Greifvogel, der unzugängliche, felsige Hochgebirgsregionen bevorzugt